04. Mär 2021
Die Gemeinde St. Peter und Paul wird in den kommenden Jahren einen Neubau neben ihrer denkmalgeschützten Kirche realisieren...
Die Gemeinde St. Peter und Paul wird in den kommenden Jahren einen Neubau neben ihrer denkmalgeschützten Kirche realisieren. In dem modernen Ensemble sollen in Zukunft ein größerer Kindergarten, ein Gemeindesaal mit unterteilbaren Räumen, Flächen für Verwaltung und Gruppen, die Katholische Hochschulgemeinde, sowie Appartements für 14 Studierende, einen Gast und zwei Priesterwohnungen Platz finden.
Das neue Haus neben der Kirche St. Peter und Paul öffnet sich mit einem großzügigen Vorplatz und einer transparenten Glasfassade mit begehbarer Kolonnade zur Biegenstraße. Mit dieser Gestaltung wird, wie es das Architektenbüro Reith Wehner Storch aus Fulda formuliert, „eine angemessene Präsenz des neuen Gemeindezentrums an der Kulturmeile von Marburg“ erreicht. Durch seine zentrale Lage im Stadtzentrum und mit den Bildungs- und Kultureinrichtungen in der Nachbarschaft wird der moderne Baukörper nicht nur architektonisch, sondern auch als spirituelles modernes Zentrum städtebaulich ein markantes Zeichen setzen. Ein offenes, über zwei Ebenen angelegtes Foyer mit Bistor ermöglicht von der Biegenstraße aus Einblick in das Gemeindeleben. Besonders in der Abendwirkung wird die helle Glasfassade eine große Leuchtkraft und Präsenz im öffentlichen Raum entfalten.
Für die Gemeinde von St. Peter und Paul und ihre Mitarbeiter*innen soll es vor allen Dingen ein offenes Haus sein, das Begegnung ermöglicht, mit Jung und Alt, mit Kirchenmitgliedern und der Stadtgesellschaft. Die Türen sollen offenstehen und die hellen, großzügigen Räume zum Austausch und zur Begegnung einladen. Der Neubau bündelt unter seinem Dach zugleich als ein weiterer zentraler „Knotenpunkt“ diverse Aktivitäten im Netzwerk der Katholischen Kirche im Raum Marburg.
Besonders wichtig war der Kirchengemeinde St. Peter und Paul, dass der Kindergarten moderne großzügige Räume und mehr Platz für Spiel- und Entfaltungsmöglichkeiten bekommt. Er öffnet sich nun mit bodentiefen Glasfronten zur nördlichen Gartenseite und wird in Kooperation mit der Stadt Marburg um eine dritte Gruppe erweitert.
Die Priesterwohnungen und Studierenden-Appartements werden im Gebäude hinter der Kirche untergebracht sein. Der Neubau wird im KfW Standard 55 errichtet und über das im Quartier vorhandene Leitungsnetz energieeffizient mit Wärme versorgt. Auf dem Dach sind Flächen für Photovoltaikanlagen eingeplant.
Nach vielen Jahren des Austausches und der Planung konnte jetzt der Bauantrag bei der Stadt Marburg eingereicht werden. Als erste Maßnahme werden zunächst die bisherigen Gemeinderäume und der Kindergarten abgerissen.
Ursprünglich hatten die Bauverantwortlichen nach Lösungen gesucht, die Bestandsbauten zu sanieren und sowohl technisch als auch energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. Sie waren jedoch in ihrer Substanz nicht mehr zu erhalten, technisch wie energetisch veraltet, genügten nicht mehr den Anforderungen des Brandschutzes und waren zudem nicht barrierefrei. Im Jahr 2018 hat eine Jury, bestehend aus Architekten sowie Vertreter*innen der Kirchengemeinde, des Bistums Fulda und der Stadt Marburg, in einer zehnstündigen Sitzung aus 17 Einreichungen aus ganz Deutschland den Entwurf des Architektenteams Reith Wehner Storch Architekten (Fulda) zum Siegerprojekt gekürt. Bauherr des Gebäudes ist die Pfarrgemeinde St. Peter und Paul, vertreten durch den Verwaltungsrat der Gemeinde.